Euro-Climhist – Wege zur Wetternachhersage

Zielsetzungen der Historische Klimatologie

Die Historische Klimatologie wertet schriftliche und bildliche Dokumente zur Witterungs- und Klimageschichte mit Hilfe klimatologischer und (umwelt-)geschichtlicher Methoden aus. Damit will sie:

  1. den Witterungs- und Klimaverlauf, vor der Entstehung meteorologischer Messnetze im späten 19. Jahrhundert dokumentieren (Rekonstruktion von Witterung und Klima);
  2. die Verletzlichkeit von Wirtschaft und Gesellschaft für Witterungsextreme und witterungsbedingte Katastrophen untersuchen (Historische Klimafolgenforschung);
  3. gesellschaftliche Vorstellungen von Witterungs- und Klimaphänomenen nachvollziehen (Wissensgeschichte von Witterung und Klima). Eine erste Geschichte der meteorologischen Beobachtungen in der Schweiz des 18. und 19. Jahrhundertsvon Julius Maurer, Rudolf Billwiler und Clemens Hess bereits 1909 publiziert.
Auftritt von vier Generationen von Historischen Klimatologen
Auftritt von vier Generationen von Historischen Klimatologen an der 7. Konferenz der „European Society for Environmental History“ (ESEH) in München 2013: (v.l.n.r.) Rudolf Brázdil, Brno (*1951), Christian Pfister, Bern (*1944), am Rednerpult Emmanuel Le Roy Ladurie, Paris (1929-2023), Franz Mauelshagen, Bielefeld (*1967). Quelle: Eveline Zbinden, Bern.

Mittlerweile bricht die ursprünglich bestehende männliche Dominanz in der historischen Klimaforschung immer mehr auf. Im Rahmen der 12. ESEH-Konferenz 2023 in Bern fand eine Roundtable-Session statt, die sich mit „Locating Women in Climate Histories: Past, Present, and Praxis“ beschäftigte und dabei sowohl etablierte als auch junge weibliche Klimaforschende zusammenführte.