Zielsetzungen der Historischen Klimatologie

Auftritt von vier Generationen von Historischen Klimatologen an der Tagung der „European Society for Environmental History“ (ESEH) in München 2013: (v.l.n.r.) Rudolf Brázdil, Brno (*1951), Christian Pfister, Bern (*1944), am Rednerpult Emmanuel Le Roy Ladurie, Paris (*1929), Franz Mauelshagen, Potsdam (*1967). Quelle: Eveline Zbinden, Bern.

Die Historische Klimatologie wertet schriftliche und bildliche Dokumente zur Witterungs- und Klimageschichte mit Hilfe klimatologischer und (umwelt-)geschichtlicher Methoden aus. Damit will sie:

  1. den Witterungs- und Klimaverlauf, vor der Entstehung meteorologischer Messnetze im späten 19. Jahrhundert dokumentieren (Rekonstruktion von Witterung und Klima);
  2. die Verletzlichkeit von Wirtschaft und Gesellschaft für Witterungsextreme und witterungsbedingte Katastrophen untersuchen (Historische Klimafolgenforschung);
  3. gesellschaftliche Vorstellungen von Witterungs- und Klimaphänomenen nachvollziehen (Wissensgeschichte von Witterung und Klima). Eine erste Geschichte der meteorologischen Beobachtungen in der Schweiz des 18. und 19. Jahrhunderts wurde 1909 von Julius Maurer, Rudolf Billwiler und Clemens Hess publiziert.